Capoeira

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Capoeira ist ein afro-brasilianischer Kampftanz, dessen Ursprünge im Brasilien der Sklavenzeit liegen (vor ca. 300 Jahren), in der afrikanische Sklaven unter der Herrschaft weißer portugiesischer Kolonialherren standen. Die Sklaven tarnten die kämpferischen Bewegungen, die sie als körperliches Training und zur Selbstverteidigung trainierten, als Tanz, um kein Aufsehen zu erregen. Capoeira spielte im Befreiungskampf der Sklaven und danach im kriminellen Milieu der Großstädte eine große Rolle, so dass sie nach Ende der Sklavenzeit vor gut 100 Jahren von der Regierung verboten wurde.

Erst 1937 wurde Capoeira offiziell als Kulturerbe Brasiliens anerkannt. Mestre Bimba, ein bekannter Capoeira-Meister, war es, der es schaffte, den damaligen Präsidenten zu überzeugen, Capoeira zu legalisieren. Darauf hin wurden die ersten offiziellen Schulen eröffnet. Heutzutage ist Capoeira in Brasilien weit verbreitet. Vor allem bei der ärmeren Bevölkerung bietet es vielen Straßenkindern eine neue Perspektive, vermittelt Selbstvertrauen, Respekt und Verantwortungsgefühl.

Seit den 80erJahren hält Capoeira auch bei uns in Europa Einzug. Brasilianische Capoeira-Lehrer haben unser Interesse für die Kultur, den abwechslungsreichen Sport mit seiner Geschichte und Philosophie geweckt.

Capoeira hat viele Seiten: Es ist eine Mischung aus Kampfkunst, tänzerischem Spiel, Akrobatik, Musik und Rhythmusgefühl. Improvisation und List spielen dabei eine sehr große Rolle, so dass kein Spiel dem anderen gleicht und es keine einstudierten Choreographien gibt. Capoeira kann man in jedem Alter erlernen. Besonders Kinder (ab 5 Jahre) und Jugendliche haben viel Spaß an der Kombination aus spielerischem Kampf, Tanz, Musik und Rhythmus. Zuerst werden einem die Bewegungen der Capoeira ungewohnt vorkommen, aber schon nach kurzer Zeit gewinnt man große körperliche Mobilität, Flexibilität, Koordination und Gewandheit.

Schon mit ein paar Bewegungen kann man an einer „Roda“ teilnehmen, bei der vor allem Phantasie und Improvisation gefragt sind. Die „Roda“ ist der traditionelle Kreis aus Musikern („Bateria“) und Spielenden. Dabei treffen sich zwei Capoeiristas im Kreis bei der Batteria, um miteinander zu spielen. Rhythmus und Geschwindigkeit bestimmen das Spiel, die Musik und der Gesang geben die Energie, so ist alles miteinander zusammen wichtig, um eine gute Atmosphäre zu bekommen! So lernt man beim Capoeira-Training auch nicht nur die Bewegungen, sondern auch den Rhythmus, den Gesang und die Instrumente.

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