Ein Leben für Teutonia 10 – Wir trauern gemeinsam um Günther Sommer

von Tim Heicks

 

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von unserem Ehrenmitglied, langjährigen Vorsitzenden und Freund Günther Sommer, der am vergangenen Wochenende verstorben ist. Günther war weit mehr als nur ein Funktionär, er war über Jahrzehnte hinweg die Seele und das Gedächtnis unseres Vereins. Ein „Ehrenamtler, wie er im Buche steht“.

 

 

Geboren im Jahr 1937, trat der gelernte Schlosser und Lokführer erst 1971 als Teil einer Freizeitfußballgruppe dem Verein bei. Was als Freizeitfußballer begann, entwickelte sich schnell zu einem Lebenswerk im Dienste der Gemeinschaft. Bereits 1975 übernahm er erstmals Verantwortung als 1. Vorsitzender und lenkte die Geschicke des Vereins bis 1995 sowie erneut in einer schwierigen Phase von 2011 bis 2013. Unter seiner Führung erlebte der Verein einen enormen Aufschwung, Mitgliederzahlen stiegen, und er war maßgeblich am Bau unseres heutigen Klubheims im Jahr 1991 beteiligt, in das er selbst unzählige Arbeitsstunden investierte.

Besonders am Herzen lag ihm das Schiedsrichterwesen. Über 40 Jahre lang war er selbst an der Pfeife aktiv und leitete fast ebenso lange als Obmann die Geschicke der Abteilung. Dank Günther war unser Verein dadurch stets gut mit jungen Schiedsrichtern bestückt. Er formte eine Gemeinschaft, in der sich jeder aufgehoben fühlte. Selbst als eine schwere Augenerkrankung seine Sehkraft stark einschränkte, ließ er sich nicht entmutigen: Er stand weiterhin am Spielfeldrand, verfolgte die Spiele seiner Schützlinge „blind“ und nahm bis zuletzt an unseren Mitgliederversammlungen teil. Für sein Lebenswerk wurde er vielfach geehrt, unter anderem mit der Silbernen Ehrennadel des Hamburger Fußball-Verbandes im Jahr 2000 oder dem DFB-Ehrenamtspreis im in 2021.

 

 

Günther war jedoch nicht nur Macher, sondern auch Mentor. Den jüngeren Vorstandsgenerationen stand er stets mit seinem immensen Hintergrundwissen und wertvollen Tipps zur Seite. Auch wenn er in der Sache streitbar sein konnte und nicht mit jeder Entscheidung einverstanden war, zeichnete ihn eine unverbrüchliche Loyalität aus: Er trug die Beschlüsse mit und hielt dem Vorstand jederzeit den Rücken frei.

 

 

Ein besonderes Vermächtnis hinterlässt er uns mit der Vereinschronik „Die Olympiasieger von der Allee“. Es war sein langgehegter Herzenswunsch, unsere bewegende Geschichte für die jüngere Teutonia-Generation festzuhalten. Gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Wolfgang Wulf kümmerte er sich unermüdlich um Spenden, um dieses Projekt zu finanzieren – ein Werk, das bis in die nationale Presse Beachtung fand und ohne ihn nicht möglich gewesen wäre.

 

Wir verlieren mit Günther Sommer einen Ratgeber, einen treuen Freund und einen Teutonen durch und durch. Seine Leidenschaft, sein Engagement und seine Treue werden uns fehlen, aber in unserem Verein weiterleben.

 

 

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Hinweis: Unser Verein steht in allen Belangen für Vielfalt und Gleichberechtigung. Der Text wurde an einigen Stellen bewusst nicht gegendert, um den Lesefluss zu erleichtern – dies geschah jedoch ausschließlich aus praktischen Gründen und nicht aus politischer Motivation.

Quellenverzeichnis:

Der Hamburger Fussball trauert um Günther Sommer – HFV 
https://www.hfv.de/der-hamburger-fussball-trauert-um-guenther-sommer/